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OER-Produktion

OER-Produktion

Hier werden die einzelnen Schritte zusammengefasst, die für die Erstellung von Open Educational Resources relevant sind.

Unsere Empfehlungen beziehen sich vorwiegend auf formale bzw. technische Aspekte und sind u.a. ausgerichtet an den 5 Freiheiten, die OER mit sich bringen (sollten).

1. Vorbereitung: vor der Produktion

Recherche nach OER

Suchen Sie nach geeigneten Materialien zu Ihrem Thema, die wiederverwendet werden können:

Bauen Sie Ihre eigenen Materialien auf Bestehendem auf. Nutzen Sie die 5 Freiheiten, die OER mit sich bringen sollten: die Freiheiten, das Material zu vervielfältigen, zu verwenden, zu verarbeiten, zu vermischen und zu verbreiten. Hier empfiehlt es sich auch, den einen Blick auf die Gold-Standards für OER zu werfen. Für verschiedene Materialarten gibt es dort auch in eigenen Artikeln praktische Hinweise, um eine optimale OER zu produzieren.

Planung der OER

Ein offenes Bildungsmaterial ist ein potentielles Lernangebot für alle. Daher sollte es auch entsprechend gestaltet werden. Hierzu gehört, den Arbeitsprozess entsprechend zu planen: wer arbeitet wann mit wem? Wer übernimmt die Koordination? Wie wird zusammengearbeitet? Welche (kollaborativen) Tools werden verwendet?

Entwickeln Sie ein Konzept für das OER-Produkt, dass den Inhalt, die Zielgruppe und das Format beschreibt. Erstellen Sie auch einen Zeitplan mit Meilensteinen und dem Projektziel.

Für größere OERs insbesondere für Lernmanagementsysteme (LMS) empfehlen wir ein Flussdiagramm o.ä., auf dem dargestellt ist, wie die einzelnen Objekte miteinander zusammenhängen sollen.

Weitere Informationen zum Planungsprozess auf:

Tools für die OER-Produktion

Ein Autorenwerkzeug, das gut für OER geeignet ist, …

  • erstellt kein zu spezifisches Format, das nur mit diesem einen Werkzeug geöffnet bzw. bearbeitet werden kann, oder ermöglicht zumindest den Export in verbreitete Formate → unterschiedliche Dateiformate können exportieren werden.
  • ist einfach in der Handhabung bzw. schnell zu erlernen,
  • ist bevorzugt Open Source.

Bei der Wahl der richtigen Werkzeuge lohnt es sich auch, zu schauen, welche Software von der eigenen Hochschule/Universität angeboten werden bzw. zur Verfügung stehen und dem Medienproduzierenden schon geläufig sind.

Manche Tools liefern eigene Piktogramme, Schriften und Grafiken mit: diese können verwendet werden, wenn die Autoren das Urheberrecht an den Grafiken besitzen.

Im Zweifelsfall können die Richtlinien in den Nutzungsbedingungen der Software nachgelesen werden und sollten juristisch geprüft werden.

Vergabe von Lizenzen

Unter welcher Lizenz möchte ich meine OERs veröffentlichen? Gibt es diesbezüglich Vorgaben des Geldgebers etc.? Damit Ihre Materialie tatsächlich auch weiterverwendet werden kann, sollte sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden (CC0, CC BY oder CC BY-SA).

Bei der Wahl der Lizenz kann der Lizenzgenerator von Creative-Commons hilfreich sein.

Bei rechtlichen Fragen können auch die Webseiten des bwDigiRecht: die Rechtinformationsstelle für digitale Lehre weiterhelfen.

Weitere Informationen zu Lizenzen:

Persönlichkeitsrechte, Urheber- und Markenrechte

  • alle Beteiligten am Projekt sollten tatsächlich mit der Veröffentlichung einverstanden sein. Wir haben eine Mustervorlage zur Übertragung der Nutzungsrechte veröffentlicht, die für die eigenen Zwecke bearbeitet werden kann.
  • die Urheber sollten entsprechend gekennzeichnet werden.
  • Keine Person darf ohne vorherige Erlaubnis abgebildet oder aufgezeichnet werden → schriftliche Bestätigung der abgebildeten oder aufgezeichneten Personen einholen
  • Insbesondere die Abbildung oder Aufzeichnung von Kindern ist kritisch, da hier eine besondere Schutzpflicht besteht. Daher sollten diese bei OER-Transferprodukten grundsätzlich nicht kenntlich abgebildet oder möglichst vermieden werden.
  • Grafiken und Piktogramme können in der Regel dann verwendet werden, wenn die Autoren das Urheberrecht daran besitzen.
  • Logos, Screenshots oder Marken sind oft urheberrechtlich geschützt, daher sollte man sie in den Lizenzhinweisen ausschliessen, z.B. „…ausgenommen von der Lizenz sind die Logos sowie das zitierte Bildmaterial von…“ → Im Zweifelsfall sollte dies juristisch überprüft werden.

In unserer FAQ OER werden auch allgemeine Fragen zu OER beantwortet.

Insbesondere bei komplexen OER-Produktionen empfiehlt es sich, spätestens am Ende des Planungsprozesses nun direkt mit dem ZOERR-Team oder Ihren AnsprechpartnerInnen vor Ort in Kontakt zu treten. Wir unterstützen Sie gerne bei der Wahl von Tools oder Lizenzen, dem Planungsprozess, bei der Bilderrecherche und auch bei sonstigen Fragen.

2. OER-Produktion: Erstellung der Materialien

Design und Didaktik bei der OER-Produktion


Die Inhalte sollten für die Zielgruppe verständlich dargestellt und formuliert werden und anschliessend in den gewünschten Formaten produziert werden.

Weitere Informationen dazu:

Barrierearme OER-Materialien

Gestalten Sie das Material möglichst barrierearm:

  • Materialien sollten übersichtlich gestaltet werden.
  • Ist Schrift ausreichend groß und lesbar?
  • Sind alle Textelemente mit Hilfe von Formatvorlagen oder Textausschreibungen korrekt gekennzeichnet?
  • Sind Bilder/Grafiken mit Alternativtexten versehen?
  • Wurden ausreichend hohe Farbkontraste verwendet?
  • Sind Videos und Audios mit Untertiteln versehen? Können Sie zusätzliches schriftliches Material dafür anbieten?

Weitere Informationen zu Barrierefreiheit:

Bildrechte und Quellenangabe

Sind Zusatzmaterialien, wie etwa die verwendeten Grafiken oder Musik auch lizenzpflichtig? Im Zweifelsfall verwenden Sie nur Materialien bei denen eindeutig eine CC-Lizenz vergeben wurde. Unter Umständen tauschen Sie die Grafiken und Zusatzmaterialien aus.
Hier können folgende Links hilfreich sein:

Quellenangaben: Die Materialien sollten so erarbeitet werden, dass der Ursprung der Materialien nachvollziehbar einbezogen wird. Das beinhaltet u.a. das Literaturverzeichnis, Quellenangaben sowie Lizenzhinweise.

Struktur der OER-Materialien

Gerade bei komplexen OER mit vielen verschiedenen Inhalten, kann es sinnvoll sein, das Material in kleinere Einheiten aufzuteilen und einzeln zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel nicht (nur) den kompletten Moodle- oder Ilias-Kurs als Ganzes veröffentlichen, sondern auch einzelne Elemente davon, z.B. die Fragen eines Tests oder die H5P-Aktivität. Sinnvollerweise schon bei der Produktion der OER auf eine modulare Struktur achten, die auch die Nachnutzung einzelner Elemente ermöglicht.


3. Vor der Veröffentlichung:
Aufbereitung der Materialien

Wahl und Angabe der Lizenz:

Gehen Sie Ihre Materialien nochmal durch: sind bei allen Grafiken die Lizenzen entsprechend angegeben? Sind Lizenzangaben in jedem Dokument, Kurs, Video etc. vorhanden? Ggf. anhand der TULLU-Regel ergänzen.

→ Weitere Informationen zu Lizenzen und deren Angabe auch in den Folien von unserem Workshop: Kostenlose Bilder und Co.

Wir empfehlen, die Lizenz- und Autorenangaben auf der letzten Seite, der ersten Seite oder in der Fußzeile und bei Videos nach dem Abspann zu platzieren.

Die passenden Icons können auf der Creative Commons Webseite heruntergeladen werden:
https://creativecommons.org/mission/downloads/

Große Dateien und komplexes Material

Im ZOERR können Dateien und Ordner bis zu 3 GB hochgeladen werden. Aber im Sinne der Nachnutzung sollte darauf geachtet werden, dass z.B. Grafiken und Videos nicht unnötig groß sind. Im Zweifel können wir auch bei der Konvertierung behilflich sein.

Videos

Videodateien bis ca. 100 MB können direkt auf dem ZOERR veröffentlicht werden. Ansonsten wählen Sie eine andere Plattform und verlinken von ZOERR auf das veröffentlichte Video:

  • Auf Vimeo können Sie zwischen allen CC Lizenztypen wählen, wenn Sie Ihr Video veröffentlichen. Im kostenfreien Basis-Account ist jedoch die Größe/Menge der hochgeladenen Videodateien beschränkt.
  • Größere Videos aus Lehre und Forschung können Sie kostenfrei beim AV-Portal der TIB Hannover veröffentlichen und im ZOERR referenzieren. Mehr über das TIB-AV Portal erfahren Sie in diesem Artikel auf e-teaching.org.
  • Wenn Sie Videos bei Youtube veröffentlichen möchten, achten Sie darauf, die Creative Commons Lizenz auszuwählen. Aktuell bietet Youtube nur die CC BY Lizenz an, andere Lizenztypen wie CC BY–SA sind nicht möglich.

Prüfung der OER-Materialien

Überprüfen Sie, ob alle Materialien funktionieren. Insbesondere Kurse sollten so exportiert werden, das keine Anmeldung mehr nötig ist. Überprüfen Sie Ihre Materialien: können die Materialien leicht bearbeitet werden? Können die Materialien wiedergegeben werden? Stimmt das Dateiformat?

Sind Quellenangaben im Material vorhanden? Überprüfen Sie das Literaturverzeichnis und Weblinks auf Aktualität. Sind die Projekt- & Förder-Hinweise entsprechend platziert?

Modulare Struktur der OER-Materialien

Für die bessere Nachnutzung der Materialien stellen Sie am besten mehrere Datei-Formate zur Verfügung, also z.B. nicht nur die PDF-Datei, sondern auch die MS-Office-Dateien und die Open-Office-Datei. Bei Video-Projekten zum Beispiel auch das Storyboard, die Projektdatei und auch Grafiken oder Teilobjekte, die im Rahmen der Produktion entstanden sind, veröffentlichen.

Im ZOERR können zusammengehörige Elemente als Serie zusammen mit dem Hauptobjekt gespeichert und veröffentlicht werden, z.B. Das Aufgabenblatt und die Lösung oder das Handbuch in deutscher und englischer Sprache.

Sind die OERs nicht ganz so verwandt, aber hängen doch voneinander ab? Dann können diese OERs können über Beziehungen in Relation zueinander gesetzt werden.

Metadaten der OER

Metadaten sind wichtig, damit ihre Materialie nach der Veröffentlichung auf dem ZOERR auch von Anderen gefunden werden. Daher überlegen Sie sich am besten vor dem Upload folgende Meta-Daten:

  • Vorschaubild: Standardmäßig wird ein Ausschnitt aus ihrer ersten Materialie verwendet. Hier können Sie aber auch ein eigenes Bild verwenden.
  • Titel: wählen Sie einen kurzen prägnanten Titel. In unserer Vorschau sind nur die ersten Worte sichtbar.
  • Beschreibung: Beschreiben Sie die OER in mehreren Sätzen so, dass Außenstehende verstehen, worum es inhaltlich bei der Materialie geht.
  • Fachgebiet: unter welchen Fachgebiet soll die OER gefunden werden?
  • Schlagworte: welche Begriffe (keine zusammengesetzten Wörter) passen zu ihrer Materialie, die als (feste) Schlagworte (Link: Glossar) verwendet werden können.

Zusätzliche Pflichtfelder sind Lizenz, Herkunft und Autorenangaben der Materialie.

Weitere Informationen in FAQ Praxis / FAQ Metadaten


Sie können uns gerne einzelne Objekte zur formalen & technischen Überprüfung schicken. Wir geben Ihnen auch gerne Hilfestellung bei der Vorbereitung zur Veröffentlichung.


4. Veröffentlichung auf ZOERR

Redaktionsprüfung

Nun können Sie Ihre Materialien in der Autorenumgebung des ZOERRs hochladen und anhand dieser Anleitungen zur Veröffentlichung freigeben:

  • Eine ausführliche Erläuterung: Veröffentlichung in ZOERR
  • Video: Veröffentlichung in ZOERR
  • Hilfestellungen in FAQ Praxis

In dieser Phase arbeitet die Redaktion des ZOERR eng im Austausch mit den Autoren zusammen. Bei weiteren Fragen zu der Veröffentlichung wenden Sie sich direkt an die Redaktion des ZOERRs.

Die Redaktion prüft Ihre OER-Materialien vor der Veröffentlichung technisch und formal. Damit das Material später leichter gefunden wird, aktualisieren wir die Metadaten entsprechend. Eine inhaltliche Prüfung kann leider nicht erfolgen.

Veröffentlichung der OER

Ist alles in Ordnung mit Ihrem Material, wird eine Kopie veröffentlicht.

Erst wenn ihre Materialie in der ZOERR-Suchumgebung sichtbar ist, ohne dass Sie sich dort angemeldet haben, ist die Materialie auch veröffentlicht und in der Regel über einen Handle dauerhaft verfügbar.

Quellen und weitere Informationen:

OER-Autoren

Informationen und Kurzanleitung zum Veröffentlichungsprozess, zur OER-Produktion und zu weiteren Unterstützungsangeboten.

Häufige Fragen

Eine Sammlung zu häufig gestellten Fragen und Antworten rund um Open Education Resources und das Repositorium.

Veranstaltungen

Informationen zu Workshops, Tagungen und Barcamps, die wir entweder selbst veranstalten oder an denen wir teilnehmen.